Die Schweizer

Es ist Nachmittag und wir haben Belgrad heute morgen verlassen. Es ist ziemlich heiß und irgendwie rollt es gerade mal garnicht. Links und rechts der Straße erheben sich dünenartige Hügel, ganz anders als die bisherigen Gegenden. 

 

Ebenso anders sind die Kuhherden, welche von Hunden getrieben werden. Ja ihr habt richtig gelesen von Hunden! Komischer Anblick, aber es funktioniert. Eine dieser besagten Herden überquert fast vor unseren Rädern die Straße und somit gibt es eine kurze PPEP (PoPo-Entspannungs-Pause) 

Laut einem Schild soll es gleich ein Restaurant mit Campingplatz geben, doch als wir an besagtem Restaurant ankommen sieht das leider garnicht danach aus! Wir schauen auf Karte, GPS und bei MAPSME und sind gerade dabei alles wieder zum losfahren einzupacken. 

 

Das Kennenlernen 

Aus dem Augenwinkel erspähe ich andere Radreisende, welche geradewegs auf uns zu steuern. 

Aber warte mal, mit was fahren denn zwei von den dreien da durch die Gegend? Dürfen wir vorstellen: Arlen, Firmin und Robin aus der französischen Schweiz mit zwei Trikes und einem normalen Fahrrad auf dem Weg nach Malaysia. Coole Drahtesel und coole Typen noch dazu. Schnell befinden wir uns mitten im Austausch über Ausrüstung, Route und Erlebtes. Die Jungs sind uns in der technischen Ausrüstung bei weitem überlegen. Neben einigen Cameras befindet sich auch noch eine Drohne in den Satteltaschen.

 

Und dann sitze ich plötzlich im Trike. Keinen halben Meter über der Straße. Robin schiebt mich kurz an (denn für die Einstellung der Pedale bin ich dann doch ein bisschen zu kurz ☺️) und dann heißt es Pedalen. Ist ja nicht so, dass wir das nicht schon den ganzen Tag selber machen. Aber in einem Trike ist das dann doch ganz anders. Man ist dem Boden viel näher und kommt sich extrem klein vor. Vorallem wenn ich an vorbeirrauschende LKWs denke😱 doch stabil auf der Straße sind sie und Spaß bringen die Dinger allemal. 

Während wir uns austauschen kommt noch ein deutsches Pärchen interressiert dazu (jedoch mit Auto und Rädern unterwegs) und spendieren uns allen ein kühles Getränk.(vielen Dank an Matthias und Michaela) 

Wir beschließen den Abend /Nacht gemeinsam zu verbringen. Wir machen uns also zu fünft auf den Weg und die Jungs machen sogar eine kleine Drohnenaufnahme mit uns. Kaum ist die Drohe oben, treten die Jungs ohne uns vorzuwarnen, von Null auf 30Km/h in die Pedale. Uff dass geht ganz schön in die Oberschenkel. Aber die Aufnahmen sind großartig. Jetzt ist es um Stefan geschehen. Er will auch eine haben. Kann ich aber wirklich gut verstehen ☺️

 

3x MSR

Unterwegs kaufen wir noch ein und holen Trinkwasser aus der Dorfpumpe. Der Campsite entpuppt sich als privater Garten mit kleinem Häuschen. Wir handeln den Preis noch runter und richten uns ein. 

 

Bevor wir von einem Freund (danke Sebastian) bei der Suche nach dem richtigen Zelt, das MSR Mutha Hubba vorgeschlagen bekommen haben, hatten wir noch nie etwas von diesem Zelt gehört. Auf unser Reise jedoch, scheint fast jeder zweite Radler dieses, oder eines aus der MSR Serie zu haben. So auch unsere Schweizer. Da stehen nun gleich drei dieser Art zum campen zusammen. 

 

Arlen und ich schmeißen alles was unsere Outdoor - Radreise - Küchen hergeben, zusammen und zaubern einen leckeren Schmaus. Der Abend endet mit Wein, Bier, Datensicherung und weiterem Austausch. 

 

Wann fährt noch mal die Fähre?

Ich öffne die Augen, blinzle kurz und schaue auf die Uhr. Eine Sekunde später bin ich hell wach. Wollten wir nicht schon lange aufgestanden sein? Es ist halb acht, nun aber raus. 

Wir haben schon gefrühstückt und ich bin gerade dabei den Kaffee zu kochen als Arlen fragt:"Lena, when goes the Ferry?" Fähre? Ach du schreck, da war ja was. Denn diese fährt einmal um 10:00 und dann erst wieder um 13:00. 

Ich schaue Stefan an, er zurück und ein kurzer Blick auf die Uhr, wir entscheidend uns es zu versuchen. 16km (inkl. 5km unbefestigte Straße) in einer Stunde sollte machbar sein. Die Schweizer jedoch, Uiui. Firmin pennt noch und Arlen und Robin sind auch noch nicht viel weiter. 

 

Wir (Stefan und ich) düsen los, die 11km Straße rollen sich famos und glücklicherweise sind auch die 5 restlichen Kilometer halb so wild. Es geht noch lustig durch Kuhherden ehe wir die Fähre erreichen. Von weitem ist schon ersichtlich, dass noch weitere Radler an Bord sind und beim Einfahren wird auch klar, wen wir da wieder vor uns haben. Mark und Peter. Mit den beiden sind wir nach Belgrad eingeradelt und haben uns gemeinsam ein bisschen die Stadt angeschaut. 

Und wir dachten die wären schon viel weiter ☺️

 

Aber zurück zu den Schweizern. Wir hatten unterwegs schon gerätselt ob sie das wirklich schaffen werden. Eigentliche sollte die Fähre auch schon seid zwei Min. los gefahren sein. Aber warte, da auf dem Deich. Sind das nicht? Tatsächlich! Völlig außer Atem und verschwitzt sausen die Drei auf die Fähre. 

Auf der Fähre wird die Drohne das erste mal von einem Boot aus gestartet und aus der Luft wird die Überfahrt festgehalten. Auf der anderen Uferseite fahren dann alle in ihrem Tempo weiter. 

 

Nachtrag 

In den darauf folgenden Tagen fuhren wir uns noch öfters über den weg (bleibt bei bisher gleicher Route ja auch nicht aus) Zuletzt sahen wir die Jungs in Rumänien. Wir sind gespannt wann und ob wir uns das nächste mal treffen ☺️

 

Wer mehr über die drei wissen möchte und der französichen oder englischen Sprache mächtig ist kann hier mehr lesen: http://www.hellobikeworld.com/

 

Lena

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Splitt (Montag, 29 Mai 2017 17:15)

    Die Schweizer haben 25.000km und ihr 13.000km eingeplant, obwohl ihr mehr oder weniger die gleiche Strecke fahrt. Wer von euch hat sich verrechnet?

  • #2

    Viola (Montag, 29 Mai 2017 23:54)

    Hey Splitt,
    das ist ja schon fast penetrant kleinkariert spitzfindig...!

  • #3

    Alles in 12 Taschen (Dienstag, 30 Mai 2017 08:12)

    Tja....
    die haben vielleicht schon die unzähligen KM einberechnet, die beim Suchen von Zeltplätzenn und Co. draufgehen.
    Oder eben wegen der 3 Räder...